Tipp: So färbe ich mit Pflanzen-Haarfarbe – Teil 1

01

In meiner Haarpflegeroutine habe ich bereits erwähnt, dass ich meine Haare seit fast einem Jahr nur noch mit Henna oder genauer gesagt mit Pflanzen-Haarfarbe färbe. Heute möchte ich euch von meinen Erfahrungen damit berichten, was ihr bei Pflanzen-Haarfarbe beachten müsst und was die Vorteile sind. Gestern habe ich wieder nachgefärbt und ein paar Fotos beim Färbeprozess geschossen. Allerdings musste ich den Beitrag in zwei Teile aufteilen, weil er sonst viel zu lang geworden wäre. Alle Infos zum Färben folgen also bald.

02

Natürlich bin ich kein Experte, habe mich aber vor meiner Umstellung auf Pflanzen-Haarfarbe ausgiebig informiert und kenne ein paar Leute, die auch schon mit Henna und Co. gefärbt haben. Bevor man auf die natürliche Färbemethode umsteigt, sollte man sich auf jeden Fall informieren, denn der ganze Prozess unterscheidet sich teilweise stark vom gewöhnlichen Färben.

Was ist Pflanzenhaarfarbe?

Anders als gewöhnliche Haarfarbe, dringt PHF nicht in die Haarstruktur ein und ersetzt dort die Farbstoffe, sondern legt sich wie eine schützende Hülle um das Haar und sorgt so für Glanz und Volumen.

Die Färbemittel bestehen meist aus gemahlenem Henna und anderen Pflanzen wie Walnussschalen, Indigo, Kaffee, Cassia, Kurkuma, Rote Beete und Rhabarberwurzel. Je nach Haarfarbe fallen die Mischungen unterschiedlich aus.

Pflanzen-Haarfarben sind bereits in einigen Supermärkten und Drogerien erhältlich, zum Beispiel bei DM, Müller und in Bio-Läden. Ich verwende am liebsten die Färbemittel von Sante und meine Mama hat gute Erfahrungen mit Logona gemacht. Beide Marken verfügen bereits über eine recht große Farbauswahl von Blond (nicht aufhellend) bis Schwarz. Relativ neu sind auch die sogenannten Color Creams, die breits gemischte Färbemittel enthalten. Leider sind auch viele Zusatzstoffe wie Alkohol oder Glycerin Bestandteil, weswegen diese Cremes keine Alternative für mich wären. Im Schnitt bezahlt ihr für eine Packung PHF rund 4 bis 9 Euro. Natürlich kann man Henna auch billig beim Türken nebenan bekommen, ich ziehe aber Firmen wie Sante vor.

trennlinie2

Kann jeder mit PHF färben? Was muss ich beachten?

Es gibt ein paar grundlegende Dinge, die euch vorher klar sein sollten. Zum einen kann man mit Pflanzen-Haarfarbe nicht jede beliebige Farbnuance erzielen. Blondieren oder Aufhellen ist zum Beispiel nicht möglich und vermutlich werdet ihr bei jeder Farbe einen leichten Rotstich erhalten. Wenn das schon einmal nicht euer Fall ist, lasst lieber die Finger davon.

Das Besondere an PHF ist auch, dass das Farbergebnis immer unterschiedlich ausfallen kann und nicht genau vorhersehbar ist. Das heißt, wie die Farbe später ausfallen wird, hängt ganz stark von eurer aktuellen Haarfarbe und der Beschaffenheit eures Haares ab. Aber natürlich auch von der Menge der Farbe und der Dauer der Einwirkzeit. Kurz gesagt, könnt ihr am Anfang nicht genau sicher sein, wie die Nuance später bei euch aussehen wird, daher empfiehlt es sich eine Probesträhne zu färben. Ich habe damals meine Haare gebürstet und die Haare aus der Bürste eingefärbt. Besonders bei hellen Haaren oder bei bereits gefärbten Haaren solltet ihr vorher einen Test machen. Nicht jede Nuance eignet sich für jede Naturhaarfarbe. Sehr helle Blondtypen sollten eher die Finger von reinem Henna lassen und auch jemand mit braunem Haar, wird mit beispielsweise Rotblond keine allzu intensiven Ergebnisse erzielen können.

Auch graue Haare können mit Henna und Co. gefärbt werden, die grauen Härchen werden aber immer etwas heller sein als der Rest.

04

Grundsätzlich ist es am besten, nur ungefärbtes, unbehandeltes Haar zu färben, aber auch wenn ihr vorher mit konventionellen Haarfarben gefärbt habt, ist ein Umstieg auf PHF möglich. Es wird auf jeden Fall den Zustand eurer Haare verbessern können. In der Regel nimmt bereits gefärbtes Haar die Farbe weniger gut auf und muss eventuell öfters gefärbt werden, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wird.

Was die Haltbarkeit und Intensität der Farbe auch stark beeinträchtigt, ist die Verwendung von Silikonen. Wenn die Haare schon davon umschlossen sind, kann das Henna nur schwer an den Haaren haften. Es empfiehlt sich also, auf Stylingprodukte und silikonhaltige Pflegeprodukte zu verzichten.

Schwierig wird es auch, wenn ihr wieder auf normale, chemische Haarfarben umsteigen möchtet. Am besten lasst ihr die Pflanzen-Haarfarbe komplett rauswachsen und färbt dann, oder schneidet die gefärbten Partien ab. Anders geht es glaube ich nicht oder nur sehr schwer und mit komischen Ergebnissen.

trennlinie2

Was sind die Vorteile?

Pflanzen-Haarfarben gelten als sehr schonend und wohltuend für die Haare. Manche verwenden sogar nur farbloses Henna, weil es so pflegend für die Haare ist. Während konventionelle Haarfärbemittel euer Haar dauerhaft schädigen, und die Gesundheit belasten, sind die Pflanzen-Haarfarben vollkommen unbedenklich und sogar eine Wohltat für euer Haar.

Pflanzen-Haarfarben sind in der Regel zu 100 % natürlich und verzichten auf jegliche chemische Bestandteile wie Ammoniak und Peroxid, sowie synthetische Konservierungs-, Duft- und Farbstoffe.

Das Färbeverfahren ist besonders schonend, da die Haarstruktur nicht aufgebrauchen, sondern nur umhüllt wird. Folge sind mehr Glanz und mehr Volumen.

Die Farben sind meistens langanhaltend und waschen sich im Normalfall nur minimal aus. Das bereits recht umfangreiche Farbsprektum kann durch Mischen untereinander noch erweitert werden und außerdem fallen die Farben ohnehin bei jedem unterschiedlich aus.

Seit ein paar Jahren ist das Haarefärben für unter 16-Jährige nicht mehr erlaubt, was ich persönlich gut finde. Das Färben mit Pflanzen-Haarfarbe fällt allerdings nicht unter dieses Verbot. Für alle Jüngeren wäre das schon einmal eine Möglichkeit, die eigene Naturhaarfarbe zu verändern. Auch für Schwangere sind diese natürlichen Färbemittel geeignet.

trennlinie2

Im nächsten Teil verrate ich euch dann, wie genau ich die Haare färbe und was man dabei alles beachten sollte.

signatur

9 Gedanken zu “Tipp: So färbe ich mit Pflanzen-Haarfarbe – Teil 1

  1. Also wenn ich mir irgendwann maol wieder die Haare färben sollte (ich trage seit geraumer Zeit meine Naturhaarfarbe), werde ich auch auf jeden Fall auf Pflanzenhaarfarbe ausweichen.

    Liebe Grüße 🙂

    • Danke für Deinen Kommentar! Ja, ich bin auch sehr, sehr froh, dass ich endlich auf PHF umgestiegen bin. Ich habe sofort gemerkt, dass es meinen Haaren damit besser geht. Kann ich Dir nur empfehlen!
      Liebe Grüße 🙂

  2. Liebe Lari,
    dein Post kommt gerade recht 😉 Ich bin schon ganz gespannt auf den zweiten Teil!!!
    LG, Sonja

  3. Ganz ganz toller Post! .)
    Ich färbe nun auch schon seit anderthalb Jahren mit Pflanzenhaarfarben und reinem Henna, habe an meinen Anrührtechniken gefeilt, von Abtswinder bis Khadi auch schon so einige ausprobiert und fühle mich mit meinem ehemals SYOSS-Kirschrot und nun Hennarot so wohl wie nie zuvor.
    Es gibt wohl nichts vergleichbares, was die Haare derart kräftigt und glänzend macht und meine Haarstruktur hat sich seit dem Umstieg völlig verändert, besser gesagt habe ich jetzt überhaupt wieder eine, denn meine gummiartigen Chemieleichen möchte ich rückblickend eigentlich gar nicht mehr Haare nennen. Auch die Haltbarkeit und die Deckkraft an sich finde ich überragend. Durch jahrelanges Färben mit Chemie war meine Haarstruktur so geschädigt, dass beispielsweise die Rotpigmente (die ohnehin schnell „rausfallen“) besonders in meinen absolut ausgefransten und porösen Längen gar nicht mehr halten wollten und das Ergebnis oft sehr ungleichmäßig wurde. Mit PHF habe ich diesen Fleckenteppich wunderbar retten können. .)
    Natürlich ist das Färben mit Vorbereitungs- und Einwirkzeit deutlich aufwändiger, das Ergebnis & die Leuchtkraft von Henna & Co. lassen sich allerdings nicht mit Chemiefarben vergleichen und ich bin schon so oft auf meine Haarfarbe angesprochen worden.

    Me + henna = big ❤

    • Dankeschön 🙂 Ach ja richtig, die Khadi Haarfarben muss ich auch unbedingt mal ausprobieren, die sollen ja noch besser sein als Sante. Du hast absolut Recht, Chemiefarbe macht die Haare vor allem auf Dauer unglaublich kaputt.
      Ein Friseur meinte damals auch, dass das Henna und Farbe allgemein nicht in meinen blondierten Haaren halten würde. Glücklicherweise, habe ich so wie Du überhaupt keine Probleme und die Farbe wäscht sich eigentlich gar nicht raus.
      Ja, das Färben ist immer eine ganz schöne Aktion, aber hat auch irgendwie etwas Entspannendes. 😀 Und dafür färbe ich aber auch nur etwa alle 2 Monate, während ich beim Blondieren alle 4 Wochen nachfärben wollte.
      Schön, dass du mit Henna so zufrieden bist wie ich. 🙂
      Ganz liebe Grüße 🙂

  4. Endlich der Post übers Haare Färben! Auf den habe ich mich sehr gefreut 🙂
    Toller Post und sehr interessant zu lesen. Auch wenn es etwas aufwendiger ist, werde ich es trotzdem ausprobieren. Bin total neugierig wie meine Haare darauf reagieren und wie das Ergebnis dann aussieht!^^ Bin schon gespannt auf den zweiten Teil 🙂

    LG
    Karina

    • Vielen lieben Dank für Deine Nachricht! Freut mich, dass Du den Beitrag so interessant findest. 🙂 Ist ja auch ein spannendes Thema, bei dem es noch viele Vorurteile gibt.
      Ja, probier‘ Henna auf jeden Fall mal aus – aber am besten die Probesträhne nicht vergessen. 😛 Weißt du schon, welche Marke oder Farbe es ungefähr werden wird?
      Liebe Grüße 🙂

Hinterlasse eine Antwort zu Tipp: So färbe ich mit Pflanzen-Haarfarbe – Teil 2 | prettylittlelari Antwort abbrechen